Wir vernetzen uns.
Die Geburt eines Kindes, dieses Glück.
Die Motivation alles richtig zu machen.
Die vielen Anforderungen der Umgebung.
Die Erwartungshaltungen.
Ständige Bemühung allen - alles recht zu machen...
...und dann...
eine Kindesabnahme...
Am 20.Dezember 2022 gegen 8 Uhr kam die Kinder- und Jugendführsorge unangemeldet, mit einer Manschaft von zirka 25 Personen in unser Mehrfamilienwohnhaus.
Die Polizisten pumperten an der Wohnungstüre. "Aufmachen! Sofort aufmachen"- schrien sie.
Das gesamte Haus hat das mitbekommen, jeder weiß es.
Manche waren auf dem Weg zur Arbeit und mussten sich zwischen Exekutivbeamten, Mitarbeiter der KJH und Schaulustigen von der Straße durchdrängen.
Sie nahmen meine Zwillingsmädchen sofort mit, verlangten nach den Mutter Kind Pässen, welche ich ihnen gab, stiegen in ein Taxi und fuhren los.
Marian, mein Älterer, war gerade in der Kindergarteneingewöhnung mit seiner Oma, er wurde von dort rausgerissen und zu den Krisenpflegeltern gebracht.
Ich fragte noch, ob sie einen richterlichen Beschluss hätten. Die Antwort: "Sowas brauchen wir nicht."
Und weg waren sie mit samt meinen Kindern.
Zur Weihnachtsfeier 2022 ist es dann natürlich nicht mehr gekommen.
Ihre Geschenke warten zuhause auf sie.
In Schockzustand, geistesgegenwärtig genug, habe ich wenige Stunden nach der Kindesabnahme ein Video unserer Wohnung gemacht.
Ich möchte Dich einladen es dir anzusehen und selbst zu bewerten ob dies auch deiner Vorstellung von Verwahrlosung entspricht. Natürlich, stolz bin ich nicht auf die Unordnung, aber zu diesem Zeitpunkt war ich mit zwei Neugeborenen und einem Kleinkind, rechtlich noch am Wochenbett.
Die Welt bricht in sich zusammen, du mitten drinnen alleine.
Wir wissen nicht wo unsere Kleinen hinkommen, ob es ihnen gut geht, ob sie sich wehren oder weinen... Kann mein Kleiner heute überhaupt ohne seine Kuscheldecke einschlafen?
Du kannst mich anrufen.
Aber du musst wissen, dass das Gespräch mit mir niemals eine Therapeutin oder eine Psychiaterin ersetzen wird können.
Tiefpunkt?
Sozial psychiatrischer Notdienst:
Finde einen spezialisierten Anwalt!
Immerhin, wenn die Kinder schon weggenommen wurden, dann ist die Zeit der "einvernehmlichen Lösungen" und der "Kooperation" bereits vorüber.
Bitte, ab jetzt...
Keine weiteren Unterschriften mehr.
Egal wie schwierig das jetzt ist.
Du hast dein Liebstes im Arm, du musst es wieder herausgeben.
Dein Liebstes weint bitterlich.
Wenn dir nur eine Träne entkommt, bist du gut, trotzdem wirst du vermutlich, so wie ich auch, daraufhin gescholten. Denn solches Verhalten erhöht nur den Trennungsstress des Kindes und es wird erwartet das man nicht zu emotional, eher freundlich und zurückhaltend bleibt.
Vielleicht wird dir genauso gesagt, dass du dein Kind nicht mehr besuchen darfst, wenn du es "emotional aufwühlst".
Das ist nicht okay.
Aber es ist derzeit noch so.
Ich habe in der Schlagergasse schon ein paar Menschen gesehen und dann eben nicht mehr.
Bleib dran, auch wenn dir jeder Abschied das Herz zerreißt, bleib dran.
Diskutiere nicht. Es ist kein Verhandlungsaal.
Vermutlich finden die wenigsten Kindesabnahmen "von heute auf morgen" statt.
Wobei es schon eher dem Charakter der akuten Abnahme entspricht, zumindest nach meinem Verständnis.
"Akut" verstehe ich nicht als Prozess, sondern als einen "Ist Zustand", der plötzlich aufgedeckt wird. Natürlich steht das jetzt ein bisschen in Konkurrenz zueinander... War es nun plötzlich, akut, war es eine dauernde kontinuierliche Verschlechterung, hat es sich plötzlich verschlechtert, dauerhaft akut?
"Wie ist es dazu bitte gekommen?", ist die Frage, die dir die meisten Leute stellen werden.
Ich gebe zu - auch jetzt nach 175 Tagen, habe ich nicht die Triftigkeit der genannten Gründe verstanden. Sicherlich bin ich auch keine Wahrsagerin oder Seherin. Schon gar keine Psychologin. Genauso wenig wie eine Rabenmutter oder eine perfekte Mutter, irgendwas dazwischen.
Vermutlich wie die aller meisten Mütter.
Fangen wir also ganz von Vorne an...
Ich war schwanger mit Marian, er war eine Hausgeburt, absolut komplikationsfrei, so wie auch die Schwangerschaft.
Ich war die stolzeste, schönste Schwangere, die es je gegeben hat ! :-P
Trotz des kugelrunden Bauches war ich leichtfüßig und beschwipst vom Mutterglück.
Ich aß nur das beste BIO-Futter und sämtliche Laster warf ich aus Liebe und aus Verantwortung zu dem hilflosen Fötus ab. Das war das Selbstverständlichste der Welt für mich.
Und man vertraut seinem Körper, also entscheidet man sich für eine Hausgeburt.
Wiederum selbstverständlich zieht man zu einer Hausgeburt eine Hebamme hinzu. Dies ist sogar eine Kassenleistung, jede Mutter darf wählen wie sie gebären möchte.
Zumindest unter gewissen Voraussetzungen. In Wahrheit sind es ganz schön viele Faktoren, die beeinflussen ob eine solche Form der Geburt zugelassen wird oder nicht. Aber das war damals noch so unglaublich weit entfernt mein großes Glück, die Liebe meines Lebens, mein Sohn Marian zum Greifen nahe.
Eine Hausgeburt ist ein sehr persönliches und wunderschönes Erlebnis. Zuerst sind es nur drei Personen, die sich gut kennen und nahe stehen. Wenn alles gut läuft, dann zu Viert. Die Krönung dieses bereichernden Erlebnisses.
Ich möchte jeder Mutter, die darüber nachdenkt, Mut machen, insofern die Gesundheit und das Bauchgefühl das zulässt. Go for it!
Nach etwa 8 Wochen geht das Wochenbett aber gegen Ende zu. Auch die betreuende Hebamme verabschiedet sich langsam von der Familie.
Ich war sicherlich etwas weinerlich und von der Wucht an Verantwortung überschwemmt. Marians Vater, der sowieso etwas überfordert war. Meine Mutter hatte noch Vollzeit gearbeitet und in ihrer Freizeit um meine kranke Großmutter gekümmert.
Ich war so begeistert von meiner Hebamme und der häuslichen Betreuung, ihrem umfangreichen Know-How.
Sie hatte einfach in allen Bereichen, wo es ums Kind ging, eine Antwort, einen Rat oder einen Handling-Tipp. Durch ihre einfühlsame Unterstützung klappte das Stillen. Ich wollte dieses "Gefühl" nie wieder verlieren.
Eine Beraterin an meiner Seite, die für jeden subjektiven "Notfall" da war und Antworten hatte.
Also fragte ich sie, was ich tätigen solle. Mein Partner hat reiß aus genommen. Meine Mutter kann ja meine Oma nicht alleine lassen. Wohin soll ich mich wenden?
Nach Hilfe fragen
Die Hebamme empfahl mir dann den Verein "Frühe Hilfen".
Ich kümmerte mich also um einen persönlichen Termin, der bei mir zu Hause stattfinden sollte.
Da kamen zwei Damen, wirkten sehr nett und stellten halt viele Fragen. Im Nachhinein denke ich mir schon: "Mein Gott, wie offen kann man mit Fremden eigentlich sprechen?". Aber ich denke das hat nach einer Schwangerschaft, Geburt und stillend mit den Hormonen zu tun. Ich würde sagen, dass ich vertrauensselig war und sehr sensibel.
Am nächsten Tag war ich mit dem Büblein irgendwo unterwegs. Als ich zurückkam, hing ein Zettel an der Türe: "Die MA11 war hier und hat sie nicht angetroffen. Melden Sie sich in der Regionalstelle, Telefonnummer." Es war 15 Uhr, das weiß ich noch so genau, weil ich volle Panik bekam. Unangemeldeter Besuch vom Jugendamt, das kann nichts Gutes heißen und dann bin ich einmal nicht zu Hause. Das könnte falsch ausgelegt werden!
Als ich dort meine "Zuständige" endlich erreichte, war ich immer noch sehr nervös.
Das ging ein paar Wochen so.
Nervosität. Man hatte ja viel gehört.
Ich war also fast jede Woche in der Regionalstelle "engmaschig" bei ihr. Sie und ihre Kollegin versicherten mir, sie wollen niemandem die Kinder wegnehmen.
Das Jugendamt könne ja gar nicht so viele Kinder abnehmen, weil wo sollen sie sie auch auch hingeben. Ausserdem hätte ja keiner schlechte Absichten. Alles, was man so hört, seien Gerüchte.
Und ich glaubte ihr.
Die Wochen vergingen. Es wurde mir eine Familienhilfe angeraten, ja mir fast verkauft.
Es sei eine praktische Hilfe und Unterstützung. Es sei sehr begehrt, viele wollen das, sie könnten mir das beschaffen. Caritas Plus oder FaHi Plus.
Ich hatte immer einen guten Eindruck von den Caritas-Plus-Familienhelferinnen.
Sie waren wirklich bemüht.
Jetzt im Nachhinein habe ich auch die Berichte gelesen und muss sagen, ganz mir feindlich waren die nicht. Auch wenn die Berichterstattung an die KJH ein Teil ihrer Aufgaben war, so waren die Berichte in meinen beiden Fällen stets relativ realitätsnahe. Was ich gesehen habe, schien nicht nach böser Absicht. Obwohl eine Helferin gerne deftigere Berichte geschrieben hat, so waren es keine "Bosheiten", höchstens leichte Übertreibungen wegen grundlegender Meinungsverschiedenheiten (eine ist Raucherin/die andere nicht).
Was ja durchaus vorkommt, wenn man viel Zeit miteinander verbringt.
Vielmehr liegt das Problem dabei, dass eine Mutter, die 8kg abnimmt, seit 3 Wochen viel heult und der dauernd übel ist, nicht notgedrungen einen psychischen Einbruch erlebt, sondern, wie in meinem Fall, erneut schwanger ist, mit Zwillingen, Juheee!
Eine Caritas-Plus-Familienhelferin muss eine besorgniserregende Gebärdung der Kindesmutter aber melden. Im Nachhinein darf aber niemand noch dazugeschrieben werden: "Ah Okay, im ersten Trimester Gemini-Schwangerschaft. Hormonumschwung". Somit kann ein falscher Eindruck entstehen.
Rauslöschen geht auch nicht. So etwas bleibt dann in den Dokumenten stehen.
Und es gibt ja auch keine Gegengefährdungsmeldungen.
Ein Fehler im System der Dokumentationsführung der KJH, der mir schwer zu stehen gekommen ist.
So entstehen Missverständnisse.
Und so entstehen für fallfremde Mitarbeiter "Probleme, die sich offensichtlich seit Längerem hinziehen".
Zumindest können Probleme so beginnen. Wir wollten es ja Herausforderungen nennen.
Vor der Abnahme gab es nur die Familienhilfe "Klassisch" und Familienhilfe "Plus" der Caritas.
Jetzt ist eine LoA und SPFiB dazugekommen!
Hochschwanger mit Zwillingsmädchen, während mein Sohn sich weiterentwickelt.
Der Zustand der Wohnung laut "Gefährdungsmeldung" verschlechterte sich zusehends.
Sichte das Video und mache Dir selbst ein Bild davon.
Nun war ich also schwanger mit Zwillingen, Geburtstermin Ende Oktober 2022.
So ergab es sich, dass die KJH bereits im April 2022 (6 Monate vor der geplanten Niederkunft) folgenden Text als Gefährdungsmeldung zu den Dokumenten legte: "Frau Bräuer könnte nach der Geburt der Zwillinge überfordert sein." Unter dem Vermerk "Vernachlässigung".
Zu diesem Zeitpunkt war ich also im dritten/vierten Monat schwanger und ganz in einen Umzug in eine größere Wohnung eingebunden.
Ein Umzug, das ist wirklich eine große Sache.
Aber bald folgten Berichte der Familienhelferin, wie "wohnlich" und "kindgerecht" die Wohnung bereits eingerichtet war. Wie "gut ich den Umzug bewältigte", wie "gut organisiert" ich dabei vorging. Bitte, das muss ich hier anmerken, ohne eine operative Unterstützung von Seiten der KJH oder deren designierten Familienhelfern.
Auch wurde hervorgehoben, dass ich "die Zwillinge bereits bei der Einrichtung mit bedachte".
Ja ganz richtig, der Umzug fiel in den Nestbautrieb einer Geminischwangeren hinein. Und ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass es niemanden gibt, der mich für schlecht organisiert hält.
Aber diese Erfolge waren nicht genug.
Die Wiener KJH setzte nun rasch neue Maßstäbe und Anforderungen.
Während ich also noch mit Firmen telefonierte, etwa weil die falsche Couch geliefert worden war, oder Installateure organisierte, die die Armatur zur Badewanne tauschen sollten (Verletzungsgefahr sogar selbst erkannt :-) ). Ich bei der Firma vom Geschirrspüler in der Leitung steckte, weil bei der Lieferung scheinbar ein Defekt aufgetreten war. Ich zudem die Anmeldung der Geburt, sowie die Beschaffung der "Babygadgets" und der Baby-Kleidung tätigte. Ich nach neuen Ärzten in der Umgebung suchte und ich natürlich weiterhin mit Marian in seine Spiel- und Bewegungskurse ging. Ich regelmäßig Ausflüge anbot, zudem den Haushalt schmiss und meine selbst auferlegte Aufgabe wahrnahm, täglich frische, selbst gekochte und gesunde Mahlzeiten auf den Tisch zu bringen, kam der Wiener Kinder und Jugendhilfe folgende Idee:
"Zu Marians Wohl und in seinem Interesse solle ein Kindergarten her und eine Eingewöhnung möglichst rasch vonstatten gehen, noch bevor die Zwillinge auf der Welt sind."
Okay. Ich also im sechsten/siebten Monat schwanger, Marian ein Jahr und ein paar Monate alt und es war Ende August.
Ich denke, jede Mutter wird wissen/sich erinnern, dass die Kindergärten/Kindergruppen/Tagesmütter im September starten. Ende August gibt es kaum noch Plätze.
Na Gut, mir ist aber keine Herausforderung zu groß. Obwohl ich es nicht als sinnvoll oder notwendig empfunden habe, wollte ich Kooperation zeigen. Es hat viel Zeit gekostet, kurz vor September noch ein Platzerl für Marian zu finden. Ich bat also die Familienhelferin um Unterstützung, weil ich nach etwa 8 Stunden noch immer überhaupt kein Ergebnis hatte. Es tat mir auch Leid für Marian. Und um unsere gemeinsame Zeit, noch bevor die Zwillinge auf die Welt kommen würden. Ich empfand diese Zeit als uns "gestohlen". Ich hätte mich lieber noch intensiver mit ihm befassen wollen, während ich mich stattdessen um etwas abmühte, was keiner von uns wollte.
Also sagte ich, ich könne keinen passenden Kindergarten-Platz finden.
Worauf die Familienhelferin eine Kindergruppe am Wienerberg fand, welche für September noch einen Platz hatte.
Gegenwehr...
Hier begann ich dann querzuschlagen, zum ersten Mal.
Die neue "Zielsetzung" lautete also, ich solle Höchstschwanger im September (4 Wochen vor Niederkunft) mit einer Kindergarteneingewöhnung am Wienerberg (eine fast 60 minütige Anfahrt, mit mehrmaligem umsteigen) beginnen.
Wie stellte man sich das vor, dass ich mit Neugeborenen diese Eingewöhnung weiterführen solle? Ob man eine Idee dazu habe, wie ich das mit dem Stillen koordinieren solle? Ob es auch Vorschläge dazu gäbe, wie ich mit neugeborenen Frühchen (womöglich nach einem Kaiserschnitt/Sectio), Marian jeden Tag da hinbringen solle?
Vorschläge habe ich dazu keine bekommen, lediglich wurde sehr klar gemacht, dass dies die Erwartungshaltung sei. Das es meine Aufgabe sei, diese zu erfüllen.
Naja, und von jetzt an versuchte ich mich vehement, da raus zu winden, so gut sich eine Schwangere eben noch winden kann. Es gab dann "Teammeetings" bei mir zu Hause, wo ich unter strengen Adleraugen von bis zu 5 Ihrer Mitarbeiter Marian zu versorgen hatte und alleine "gegen" alle zusätzlich in Argumentation stand.
Ja, ganz recht, ich mit dem dicken Bauch, habe mich alleine unter deren Observation um Marian gekümmert und wurde mit großem Druck in Rechtfertigungsnot gebracht, wieso ich nicht kooperieren wolle und so "stur" sei.
Einmal war der Druck so groß, dass ich weinend aus dem Zimmer rannte! Ich konnte mich erst nach Minuten soweit beruhigen, das ich bereit war ein solches Gespräch weiterzuführen. Ein solches Gespräch? Fast könnte man es als eine Verhörsituation bezeichnen, wie man sie vielleicht aus Kriminal-Filmen kennt, mit mehreren Personen die auf einen einreden und die bestimmte Aussagen von einem haben wollen.
Meine Grundeinstellung war und ist sowieso die, dass das ältere Kind am Wochenbett dabei sein und voll in das neue soziale Umfeld eingebunden werden sollte. Genauso wie sich eine Mutter in die neue Situation in aller Ruhe einfinden muss. Marian wegzubringen und ihm ein Gefühl des "Abgeschoben-werden" zu vermitteln oder auch nur anzudeuten, war wirklich nicht, was ich wollte. Es ist mit Studien belegt, dass eine Fremdbetreuung in Marians Alter den Interessen des Kleinkindes nicht entspricht. Es ist laut Studien auch nicht im selben Maße Entwicklungsfördernd, wie eine Betreuung zu Hause, bei der umsorgenden Familie. Das eine Fremdbetreuung für ein Kleinkind sogar schädlich wirkt, wenn es zu einem erhöhten Cortisolwert im Blut kommt, welcher durch einen möglichen hohen Trennungs-Stress ausgelöst wird.
Ich diskutierte mich um Kopf und Kragen, aus voller Überzeugung und mit sämtlichen Belegen.
Doch der Druck von Seiten des Jugendamtes auf mich, auf uns, wurde erhöht und weiter erhöht.
Auch kommunizierte ich das weiter. Ich erzählte dem Sozialarbeiter, dass mich diese Sorge in der Nacht wach hielt.
Mittlerweile wachte ich manchmal mehrmals pro Nacht auf und fand lange keinen Schlaf mehr aus lauter Sorge. Selbst wenn ich mich hätte unterordnen wollen, es gab keine freien Plätze in einer für mich praktisch erreichbaren Einrichtung.
Da war ich hochschwanger. Mit Zwillingen.
Berichte
Etwa ab hier begannen dann die Berichte zu rieseln: "Frau Bräuer ist unkooperativ", "Frau Bräuer fällt es schwer, Hilfe und Unterstützung anzunehmen", "Frau Bräuer hat keine Einsicht in ihre Bedürftigkeit".
Es hieß auch: "Die KM lehnt jede Hilfe seitens der KJH ab.", "Die KM hat keine Einsicht in die Bedürfnisse ihres Kindes", "..kann die Situation nicht realistisch einschätzen", "Frau Bräuer wirkt psychisch überfordert".
Bei einem Gespräch fragte meine Mutter einmal, was die KJH sich denn erwartet hatte.
Sie ist meiner standhaften Streitfähigkeit nicht immer Freund, aber in diesem einen Punkt sagte Sie dort:
"Wissen Sie, ich habe immer gearbeitet und meine Tochter hätte, als sie klein war, gerne mehr Zeit mit mir verbracht. Heute ist sie selbst Mutter und seit jeher hat sie immer gesagt, dass sie viel bei ihren Kindern sein möchte. Jetzt kommen Sie her und wollen im Handumdrehen ihr Leben so wie sie es sich wünscht, umwerfen. Was haben sie gedacht, wer würde es ohne Gegenwehr zulassen, so in sein Leben hineinbestimmen zu lassen?"
Sie hatte sich, glaube ich, Verständnis erhofft.
Das hat sie nie erhalten. Und so hat sie Ihre Enkeln seit der Abnahme nur ein einziges Mal für wenige Minuten zur Interaktionsbeobachtung beim Familiengericht gesehen.
Meine Mutter hat 30 Jahre lang im Staatsdienst gearbeitet, zuletzt im Gesundheitsministerum als Kommissarin im Nichtraucherschutz. Trotz eines tadellosen Werdegangs, wird ihr ihr rechtmäßiges Kontaktrecht zu ihren geliebten Enkelkindern verwehrt.
Ich möchte euch dabei unterstützen, rasch und gezielt die richtigen Maßnahmen zu treffen.
Profitiere vom Wissen von Familien, die da, wo du gerade stehst, bereits vorbeigekommen sind.
Ich möchte eine Vernetzung von Betroffenen/Opfern schaffen, die ich nicht finden konnte, als ich selbst betroffen war.
Hier sprichst du mit Menschen, die etwas ganz Ähnliches selbst durchgemacht haben.
Und du wirst von mir zu Menschen verwiesen, die dich verstehen.
Leute, die in so einem Fall fragen: "Wie kann ich helfen?"
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